Meine erste Erinnerung an Spiel: Auf dem Rücken liegend sehe ich im schwachen Licht Hände vor mir. Zwei Hände, sie finden zueinander, Finger findet Finger, Fäuste bilden sich und rollen auf zu einer Höhle, die weit wird, bis sich die Handflächen berühren: Es sind meine Hände. Gleich und doch verschieden.

Ich bewege sie und bestaune die sich immer wieder neu bildenden Formen, untersuche, ertaste, entdecke. Ich spiele mit meinen Händen und überlasse mich ihrem Spiel. Um mich herum ist ruhiger Raum, in ihm nur die sich bewegenden Hände, und langsam gleite ich in den Schlaf.

Diese erste Erinnerung an Spiel habe ich nachgespielt. Fotos wurden zu Skizzen, dann entstanden Modelle aus Gips und Papier. So wie ich als Kind mit den Händen gespielt und diese zu Flächen und Räumen verformt und verändert habe, so habe ich nun anhand meiner Skizzen und Modelle aus einer flachen Silberplatte dreidimensionale Schalen getrieben: Hand-Schalen.

Die verschiedenen Schalen entsprechen im Massstab meinen Kinderhänden, die mein Gesichtsfeld füllten. In ihrer Gesamtheit stellen sie einen Bewegungsablauf dar, wobei jede einzelne Schale eine Momentaufnahme meiner ersten Erinnerung an Kinderspiel ist.

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