Langsam wurde der Mestize sichtbar, er war über dem Sattelknopf zusammengesackt, die gelben Eckzähne ragten aus dem offenen Mund. Eigentlich, dachte der Priester, verdient er seine Belohnung – siebenhundert Pesos sind nicht so viel, aber davon kann er – in seinem staubigen, trostlosen Dorf – vermutlich ein ganzes Jahr leben. Er kicherte erneut; er konnte die Erschwernisse des Schicksals nie ganz ernst nehmen. Es ist durchaus möglich, dachte er, dass ein Jahr ohne Sorgen die Seele dieses Menschen retten kann. Man musste die Unterseite jeder Lebenslage nur umkehren und schon kamen alle diese kleinen absurden widersprüchlichen Situationen hervor. Er hatte sich der Verzweiflung überlassen – und aus diesem Zustand heraus war eine menschliche Seele und war Liebe entstanden – nicht die beste Liebe, aber doch Liebe. Plötzlich sagte der Mestize: «Es ist Schicksal. Einmal sagte mir ein Wahrsager … eine Belohnung …»

Graham Greene: Die Kraft und die Herrlichkeit. Übersetzung Barbara Amstutz

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