Der Faustbecher ist eine für die frühe Neuzeit charakteristische Becherform. Einen solchen Becher aus Silber entdeckte ich in einer Ausstellung antiker Silbergeräte in Bruxelles. Dieses kugelige bis ovale Trinkgefäss aus Silber gehörte wohl einst in das Reisegepäck eines wohlhabenden Reisenden, der auf die Jagd ging oder in Geschäften unterwegs war. Nicht nur aus repräsentativen Gründen, sondern auch wegen seiner keimtötenden Wirkung wurde für dieses Reiseutensil das kostbare Material Silber verwendet.

Mich faszinierte seine schlichte ergonomische Form und das Fehlen jeglicher Standfläche; eher Schale als Becher, erinnerte er mich an die Urform des mobilen Trinkgefässes: die hohle Hand.

In Anlehnung an Material und Form dieses Reiseaccessoires habe ich ein modernes Trinkgefäss für den alltäglichen Gebrauch entworfen. Beim Trinken schmiegt sich die Trinkschale angenehm weich in die Hand. Gleich ihrem reisenden Vorbild hat sie keine Standfläche; nach dem Trinken abgesetzt, schaukelt und wiegt sie sich sanft hin und her. Auch gefüllt mit Wein, Wasser oder Fruchtsaft findet sie von selbst wieder in ihr Gleichgewicht und ihre Ruhe. Das Silber verleiht ihr eine Ausstrahlung von Wärme, Leichtigkeit und Eleganz.

Zurück

Indem Sie diesen Hinweis schliessen, akzeptieren Sie die Verwendung von Cookies.Datenschutz